
ROSE-RHABARBER – Unser erster Likör aus Blume und Gemüse
Ein Spiel aus Spannung und Harmonie
Bei uns entstehen Ideen oft mitten im Machen. So war es auch hier: Während Naemi ihr Praktikum bei uns absolvierte, brachte sie nicht nur viel Interesse mit, sondern auch das Wissen aus ihrem Studium der Ernährungswissenschaften. In einem Gespräch über Rhabarber brachte sie die Idee ein, Rose als besondere Note zu verwenden. Dieser Gedanke blieb bei uns hängen.
Ein Praktikum bei uns heißt: Ärmel hochkrempeln, Flaschen abfüllen und etikettieren. Botanicals abwiegen und über die Schulter beim Destillieren schauen. Bei uns bekommt man Einblicke in echte Handarbeit. Wir nehmen uns Zeit, die Prozesse zu erklären – und wer großes Interesse zeigt, darf auch einen Blick in unsere Produktentwicklung werfen. Manchmal entsteht so aus gemeinsamen experimentieren etwas, das den Weg bis in unsere Flaschen findet. Genau so war es hier:
Das Rot mit klarer Kante
Rhabarber ist kein einfacher Partner. Es ist ein Gemüse, das sich wie eine Frucht kleidet. Botanisch streng genommen ein Verwandter des Buchweizens, in unseren Köpfen jedoch längst im Obstbeet zuhause. Seine Stiele tragen ein leuchtendes Rot, das nach Süße aussieht – und überrascht uns mit einer klaren, pointierten Säure. Oxalsäure verleiht ihm diese kantige Frische, Apfelsäure rundet sie ab und schenkt Tiefe. Im Aroma nehmen wir vor allem fruchtige, rote und apfelige Noten wahr, begleitet von einer feinen, beerigen Säure.
Die Blume, die umrahmt
Rose ist mehr als ein Duft. Ihre Blütenblätter tragen ätherische Öle, die im richtigen Maß wie ein leiser Akkord wirken: Während Nerol einen charakteristischen Hauch von Zitrus beisteuert, sorgen Geraniol und Citronellol für florale Töne – klar und doch weich. Phenylethanol rundet das Profil mit einer sanften, honigartigen Wärme ab.
Mit sicherer Hand: Enno bereitet das Rosenblüten-Mazerat vor.
In der Nase öffnet sich die Rose langsam, fast wie eine Knospe am Morgen. Auf der Zunge bringt sie keine Süße, sondern eine seidige Textur, die anderen Aromen Raum lässt. Zu stark dosiert, überlagert sie jedoch schnell alles. Ihre wahre Stärke zeigt sie, wenn wir sie mit feiner Zurückhaltung Akzente setzen lassen – und so das Gesamtbild veredelt.
Wenn Gegensätze ein Gespräch führen
In der Verbindung passiert für uns etwas Spannendes: Wir sehen im Rhabarber nicht nur die Säure, sondern auch seine tiefen, fruchtigen Noten. Zum einen arbeiten wir mit einem perfekt hergestellten Rhabarber-Muttersaft - intensiv in der Farbe, kräftig im Geschmack. Zum anderen extrahieren wir gezielt die richtigen Komponenten. Der Rhabarber hebt die floralen Töne der Rose an – macht sie heller, frischer, beinahe schwebend. Die Rose wiederum nimmt den kantigen Ecken des Rhabarbers die Härte, rundet ihn ab und hüllt ihn in einen weichen Mantel.
Ein Tropfen, der alles verändert – Feinarbeit an dieser Rezeptur.
Dieses Gleichgewicht entsteht bei uns in vielen kleinen Schritten – Pipettenarbeit, Verkostungen, immer wieder zurück ans Mischglas. So schaffen wir nicht einfach einen Likör, sondern ein fein gewobenes Gespräch zwischen Blume und Gemüse, das im ersten Moment überrascht und im letzten lange nachklingt.
Wie er im Glas wirkt
Sanftes Rosa im Licht, in der Nase blumige Anklänge mit roter Frische. Auf der Zunge: sauer und feinfruchtig vom Rhabarber, weich und floral von der Rose. Kein Parfüm, keine Überzuckerung – nur ein natürlicher Fluss von Aromen, der sich vom ersten Schluck bis in den Abgang zieht.
Rosa im Glas, Backstein im Blick – unser ROSE-RHABARBER Likör vor der Kulisse der alten Kammgarnspinnerei.
Pur zeigt er seine ganze Balance – die frische Säure des Rhabarbers und die leise Wärme der Rose treten klar hervor. Als Spritz mit Sekt, Prosecco & Co. bringt er sommerliche Leichtigkeit ins Glas und setzt feine Akzente in Dessertsoßen oder Sorbets.
Unser ROSE-RHABARBER – Teil unserer limitierten LSM-Edition – entsteht in kleinen Chargen, wird von Hand etikettiert und schmückt sich mit einem von der Künstlerin Paula Wolber gestalteten Etikett.
Für Menschen, die feine Aromen genießen, das Besondere schätzen und gern ein Stück Handwerkskunst in den Händen halten.