Zurück in die Zukunft: Vom Traditionslikör zum Statement
Kümmel hatte bei uns lange keinen besonders sexy Ruf. Eher was für alte Herren, die Geschichten von früher erzählen und ihren Kümmel aus kleinen Gläschen nippen – so zumindest unsere Vorstellung. Und dann kamen wir auf den Trichter, den Leipziger Allasch neu zu denken.
Was sollen wir sagen? Wir sind begeistert. Und auch ein bisschen stolz. Denn was wir hier auf die Beine gestellt haben, ist mehr als nur ein neuer Kümmellikör. Es ist ein interessantes Stück Leipziger Geschichte, das wieder richtig Bock auf mehr macht.
Kümmel, Zar und eine gute Idee
Man glaubt’s kaum, aber die Geschichte des Leipziger Allaschs beginnt nicht etwa in Sachsen, sondern in Amsterdam – und das schon im 17. Jahrhundert. Dort soll Lucas Bols den allerersten Kümmellikör destilliert haben. Der Geschmack? Würzig, süß, ein bisschen wild. Genau das Richtige für jemanden wie Zar Peter den Großen, der sich bei einem geheimen Arbeitstrip in die holländische Metropole nicht nur in Windmühlen und Schiffbau verliebt haben soll – sondern auch in Kümmel.
Zurück in Russland wurde der Likör schnell zum Liebling des Hofs. Und von dort nahm die Geschichte richtig Fahrt auf. Denn im frühen 19. Jahrhundert landete der Kümmeltrend in Livland – genauer gesagt auf einem Gut nahe Riga mit dem Namen Allasch. Dort hatte Wilhelm von Blanckenhagen, dessen Sohn beruflich in St. Petersburg zu tun hatte, das perfekte Setup und startete 1823 mit der Destillation des eigenen Kümmellikörs.
Leipzig calling – und Blanckenhagen wusste warum
Blanckenhagen hatte nicht nur ein Händchen für Kümmel, sondern auch für gute Orte. Einer davon war Leipzig – nicht nur wegen der berühmten Messe, sondern weil die Stadt für ihn ein Stück Heimat war. Er hatte hier Jura studiert, an der ehrwürdigen Universität, kannte die Stadt also gut: weltoffen, kulturbesessen, voller kluger Köpfe und neugieriger Gaumen.
1830 war es dann soweit: Die Legende besagt, dass er seinen Allasch zur Leipziger Messe brachte – vielleicht persönlich, vielleicht über einen Kaufmann. Trotz politischer Unruhen schlug das neue Getränk ein. Und Leipzig? Leipzig verliebte sich in den Kümmellikör - und machte ihn zu einem Stück Stadtkultur.
Lokale Brennereien wie Carl Chryselius trugen im 19. Jahrhundert maßgeblich dazu bei, den Allasch in Leipzig zu etablieren. Knapp 90 Jahre später brachte Wilhelm Horn den "Echten Leipziger Allasch" auf den Markt und interpretierte das Rezept als reinen Kümmellikör - klar und kräftig als ein Statement seiner Zeit, ohne die komplexen Aromen des Originals, die wir heute aus alten Rezepten kennen.
Inspiriert von gestern, gemacht für heute
Fast 200 Jahre später greifen wir genau diesen Faden wieder auf. Aber wir machen nicht einfach Retro – wir machen Allasch für heute. Mit Kümmel, klar. Aber auch mit Frucht, Kräutern und Charakter.
Unsere exklusive Rezeptur enthält neben Kümmel auch eine perfekt abgestimmte Mischung aus Kräutern und Früchten. Die süß-würzigen Noten des Kümmels treffen dabei auf aromatische Pommeranze (Bitterorange) und würziges Piment. Nuancen von honigartiger Orangenblüte und das feine Aroma von Kakaobohnen runden das Geschmackserlebnis ab, während Zitronenverbene mit ihrer spritzigen Zitrusnote für eine leichte und abrundende Note sorgt.
Der neue LEIPZIGER ALLASCH ist eine gelungene Mischung aus Tradition und Moderne – überraschend, vielschichtig und einzigartig.
Tradition im modernen Gewand
Für uns war klar: Der Leipziger Allasch sollte nicht nur geschmacklich überzeugen, sondern auch visuell. Deshalb haben wir uns beim Design genauso viele Gedanken gemacht wie bei der Rezeptur. Das Etikett ist nicht einfach nur schön, sondern auch voller Bedeutung: Es zeigt ein künstlerisch interpretiertes Leipziger Stadtwappen, inspiriert vom historischen Familienwappen von Blanckenhagen, dem ursprünglichen Allasch-Produzenten.
Und der weibliche Löwe auf dem Etikett? Der steht für die neue Perspektive, die wir dem klassischen Allasch verleihen. Genau wie wir Tradition lieben, feiern wir auch Veränderung – und diese Löwin ist das perfekte Symbol dafür.